“Goldgrube Eigentumswohnung” (Immobilien Zeitung)

Die Preise sind zwar gestiegen, aber eine vermietete Eigentumswohnung ist heute “so attraktiv wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik”. Diese Ansicht vertritt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des Immobilienverbands IVD in der Immobilien-Zeitung.

Wie lukrativ eine Anlageklasse ist, zeigt sich in der Regel, wenn man sie mit den Alternativen vergleicht. Das gilt für die Gegenwart wie für die Vergangenheit. Aus diesem Grund zeichnet Schick in groben Linien die Lage vor zwanzig Jahren nach.

Ein Blick zurück …

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug damals ca. 8%. Sogar die Garantieverzinsung von Kapitallebensversicherungen lag bei 4%, dank Überschussbeteiligung wurden jedoch in der Regel ungefähr 7% erreicht. Und wie nahm sich die Rendite einer vermieteten Eigentumswohnung dagegen aus? Hier durfte man mit Anfangsrenditen von 4% bis 5% rechnen, gelegentlich auch weniger; dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Hypothekenzinsen 1994 ca. 9% betrugen!

Verhältnisse haben sich umgekehrt

Und heute? Schick meint dazu: “Heute haben sich die Verhältnisse umgekehrt.”  Zwar liegen die Renditen heute auf einem ähnlichen Niveau wie vor zwei Jahrzehnten: “Je nach Lage und Zustand sind es meist zwischen 3% und 5%.” Doch haben sich die Vergleichswerte drastisch verändert: Die Zinsen liegen nicht mehr zwischen 8% und 9%, sondern bei ungefähr 2%. Ein Blick auf die Differenz von Rendite und Kreditzinsen zeigt das deutlich. Lag der Wert damals bei -4% bis -5%, liegt er heute deutlich im Plusbereich bei 2%.

“Heute attraktiver denn je”

Schick macht darüber hinaus deutlich, dass der Vergleich mit Bundesanleihen sich heute klar zugunsten von vermieteten Eigentumswohnungen entwickelt hat. Mit Blick auf all diese Vergleichswerte zeigt sich, dass Wohnungen heute “attraktiver denn je sind”, wie Schick resümiert.

Quelle: www.immobilien-zeitung.de

Private Anleger nutzen oft die Potenziale ihrer Immobilie nicht aus

Auf einen wichtigen Aspekt macht eine aktuelle Analyse des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, 09.2014) aufmerksam: Immobilien als Kapitalanlage sind für Privatpersonen nicht per se Selbstläufer. “Anders als Profiinvestoren nutzen die meisten privaten Vermieter die Mietsteigerungspotenziale ihrer Immobilien nicht aus und verschenken damit Renditen”, erläutert der Immobilienökonom Michael Voigtländer.

Nach dieser Studie besitzen ca. sieben Millionen Deutsche eine Immobilie als Kapitalanlage. Nur für knapp die Hälfte der privaten Immobilienvermieter lag die Rendite im Schnitt aus mehreren Jahren über 2,1 Prozent oder mehr (allerdings auch während der Finanzkrise).

Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Immobilienanlagen (8,5%)  führt jedoch zu einer negativen Rendite. Ungefähr ein Viertel kommen auf 0% und ein Fünftel erwirtschaftet Bruttorenditen von 0% bis zu 2%.

Quelle: manager-magazin.de

 


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  • Wohnungsbau: IMMOVATION / ©Tobias Bugala