Vor knapp 10 Jahren schätzten deutlich weniger als die Hälfte (40%) der Bundesbürger ihre finanzielle Situation als gut oder sehr gut ein. Doch die Situation hat sich grundlegend verbessert: Einem Großteil der Menschen in Deutschland geht es in finanzieller Hinsicht so gut wie schon lange nicht mehr, sie schauen optimistisch in die Zukunft. 58% der Befragten empfinden ihre Lebensumstände als gut oder sehr gut. Das ist der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre.
Auch bei den negativen Bewertungen zeigt sich die selbe Tendenz: Damals schätzte noch fast jeder Fünfte (18%) seine finanzielle Situation negativ ein. Heute hat sich der Wert halbiert: Nicht mal jeder Zehnte sieht seine Lage negativ. Das sind Ergebnisse der Studie „Vermögensbarometer 2014“ des Deutsche Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), die anlässlich des Weltspartages vorgestellt wurde.
Deutsche trotz globaler Krisen Optimisten
Die Lageeinschätzung ist also weithin positiv – 20% der Deutschen sind sogar der Meinung, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwei Jahre sogar noch weiter verbessern werde. Wie kommt das? Ein Sprecher des DSGV:
„Diese positive Entwicklung ist sicher in großem Maße der insgesamt guten Beschäftigungssituation und den zuletzt höheren Lohnabschlüssen zu verdanken. Die Bundesbürger schauen trotz aller globalen Krisenherde mit viel Zuversicht in die Zukunft.“
Große Unterschiede bei den Geschlechtern
Dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt. Nach wie vor gibt es erhebliche Geschlechterunterschiede: “Während 62% der Männer ihre eigene finanzielle Lage als „gut“ oder „besser“ bewerteten, sei dies nur bei 55% der Frauen so. Auch diese Zahlen zeigen, dass es nach wie vor zwischen den Geschlechtern Unterschiede bei den Einkommens- und Vermögensverhältnissen gibt.”
Große Unterschiede bei den Generationen
Groß sind auch die Generationenunterschiede: die 50- bis 60-Jährigen machen sich am meisten Sorgen um ihre zukünftige finanzielle Situation. In dieser Hinsicht sorgenfrei fühlen sich in dieser Altersgruppe nur kaum mehr als die Hälfte (52%). Bei der Generation der 30- bis 40 Jährigen ist die Lage anders: Hier schätzen fast zwei Drittel (65%) ihre finanzielle Situation als „sehr gut“ oder „gut“ ein.
Die Grundeinstellung der 14- bis 29-Jährigen ist ebenfalls optimistisch, so die Studie. Diese Altersgruppe ist überzeugt, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation in den nächsten zwei Jahren verbessern wird. Anlass für Besorgnis sieht der DSGV im nachlassenden Interesse am Sparen bei der jungen Generation:
“50 Prozent haben nach eigenen Angaben noch keine Maßnahmen für ihre Zukunft ergriffen, das sind 24 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.”
Vermögensaufbau am liebsten mit Immobilien
Über die Häfte der Deutschen (52 Prozent) sehen eine selbst genutzte Immobilie als ideale Form der Vermögensbildung. “Das Interesse der Deutschen an dieser Anlageform steigt”. Deutlich an Attraktivität verloren haben im vergangenen Jahr dagegen andere Sparformen.
“Dies sei insbesondere bei der Kapitallebensversicherung der Fall, die aktuell nur noch 25 Prozent aller Befragten favorisieren.” Ebenfalls abgenommen hat das Interesse an der betrieblichen Altersversorgung, festverzinslichen Wertpapiere (Anleihen) und Riester-Verträgen.
Zur Studie
Das Vermögensbarometer 2014 ist eine repräsentative Umfrage, die das Wirtschafts- und Finanzmarkinstitut icon im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) durchgeführt hat. Dabei wurden 2000 Personen aller Altersgruppen ab 14 Jahren im gesamten Bundesgebiet zu ihrem Finanzstatus befragt. Das Vermögensbarometer wird seit 2001 vom DSGV erhoben.
Bildquelle: Adobe Stock
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