Update: Fünf Methoden den Weltmeister zu ermitteln

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 steht vor der Tür: Welche Mannschaft wird am 13. Juli in Rio den Pokal in den Händen halten? An Prognosen mangelt es nicht. Wir stellen Ihnen einige grundverschiedene Prognose-Modelle vor: Die Analysten von Goldman Sachs setzen auf komplexe Simulationen, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat ein monetäres Modell vorgelegt, das an Einfachheit kaum zu überbieten ist, der bekannte Finanzblogger Dirk Elsner setzt auf Wettquoten und die DAB Bank schaut auf die Börsenentwicklung.


Goldman Sachs: “Komplexes Modell”

Die Experten von Goldman Sachs setzen auf ein komplexes Simulations-Modell bei dem folgenden Faktoren der größte Einfluss beigemessen wird:

  • das ELO-Ranking der Teams: Das ist eine Weltrangliste, die – anderes als die FIFA-Weltrangliste – die Ergebnisse der gesamten Fußball-Geschichte zu Grunde legt
  • die gemittelte Zahl der geschossenen Tore der letzten zehn Pflichtspiele
  • die gemittelte Zahl der Gegentreffer der letzten fünf Pflichtspiele
  • der “WM-Faktor”:  er zeigt, ob eine Mannschaft bei Weltmeisterschaften eher gut oder schlecht abschneidet

Nicht in die Rechnung flossen folgende Faktoren ein: der aktuelle Marktwert der Teams (siehe DIW), mögliche Verletzungen von Schlüsselspielern sowie “menschliche Prognosen” zum Ausgang der Spiele (Siehe Blick-Log). Zum Zwecke der Vorhersage wurde jedes der 64 Spiele mithilfe von Computerprogrammen 100.000 mal simuliert!

Die Prognose: Brasilien besiegt Argentinien im Finale mit 3:1. Deutschland und Spanien scheiden im Halbfinale aus.

Update: Goldman Sachs hat nach dem Sieg Uruguays über England den weiteren Verlauf der Fußballweltmeisterschaft 2014 berechnet und sieht einen klaren Favoriten. Das Investment berichtet Das Investment.


Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): “Geld wird siegen”

So titelte die FAZ in ihrer Pfingstausgabe, in der sie (vorab) über die Ergebnisse des DIW berichtete. Im Gegensatz zur Methode der Finanzdienstleister setzen die Sozialwissenschaftler auf ein überaus einfaches Modell: “Grundsätzlich bestätigt unsere Prognose-Methode, dass einfache Modelle oft genauso gut funktionieren können wie überaus komplexe und schwer durchschaubare Prognose-Modelle.”

Wie funktioniert es? Die Forscher haben dazu den Marktwert aller 32 Mannschaften basierend auf dem Marktwert der einzelnen Spieler berechnet. Das “teuerste” Team wird den Pokal mit nachhause nehmen.  (Zudem spielt die Ausgewogenheit der Spieler eine Rolle.) Damit lagen die Wissenschaftler bei der WM 2006, der EM 2008 und der der WM 2010 richtig.

Die Prognose: Spanien schaltet das deutsche Team im Finale aus, welches sich zuvor gegen Brasilien durchgesetzt hat.


Blick Log: “Wetten, dass? …”

Auch der (mehrfach ausgezeichnete) Finanz-Blogger Dirk Elsner wagt (s)einen Blick in die Zukunft. Dazu bedient er sich einer gänzlich anderen Methode als seine Wettbewerber von DIW und Goldman Sachs: Er wertet die Wett-Quoten drei großer Anbieter von Online-Sportwetten aus: bwin, betdaq und betfair. Dazu hat der Blogger die Quoten der Anbieter in Wahrscheinlichkeiten umgerechnet, auf 100 normiert und mit unterschiedlicher Gewichtung gemittelt.
Die Prognose: Sieger wird Brasilien, Platz zwei und drei belegen Argentinien und Deutschland.

Auch Blick Log hat seine Prognose aktualisiert: HIER


DAB Bank: Die Börsenentwicklung entscheidet 😉

Um den (Börsen-)Weltmeister zu ermitteln, hat die Münchener Direktbank die Performance der Aktienindizes aller Teilnehmerländer von Jahresbeginn bis zum 31. Mai 2014 ausgewertet. Auf Basis dieser Werte hat sie das Turnier anhand des Spielplans der Fußball-WM nachgespielt. Sieger im direkten Duell ist dabei immer das Land, welches im direkten Vergleich die bessere Aktienperformance im Jahr 2014 hatte.  Natürlich muss man die DAB-Prognose mit einem Augenzwinkern betrachten. Deutschland würde beispielsweise mit einer DAX-Performance von 4,5 Prozent in den ersten fünf Monaten 2014 schon in der Vorrunde scheitern – laut vielen Experten zählt Deutschland jedoch zum engsten Favoritenkreis.

Die Prognose: Argentinien besiegt Italien im Endspiel und wird Weltmeister


Und die fünfte Methode?

Diese Methode, den Sieger zu ermitteln ist etwas konventioneller, aber dafür um einiges spannender. Dazu müssen die beteiligten Teams auf dem Rasen gegeneinander antreten und den Besten im Spiel ermitteln, live und in Farbe, wenn Prognosen nicht mehr zählen, sondern nur noch die Spielstärke … und auch das Glück! Denn “bei einer WM, bei der die Siegermannschaft insgesamt nur sieben Spiele austrägt, ist der Einfluss des Zufalls relativ groß”, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftforschung zu bedenken gibt.


Quellen: www.iconomix.ch, www.diw.de/Printausgabe FAZ, www.blicklog.com, www.dab-bank.de


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