Privatvermögen der Deutschen übersteigt Zehn-Billionen-Marke

Das private Vermögen der Deutschen hat zum ersten Mal die Marke von 10 Billionen Euro überschritten. Das meldete der Spiegel unter Berufung auf die Gewerkschaft Verdi. 2013 stieg der Wert um 328 Milliarden Euro! Das ist ein Plus von über zehntausend Euro pro Sekunde. Gegenüber dem Vorjahr ist der Anstieg pro Sekunde um ca. tausend Euro gestiegen!

Dieses Vermögen besteht aus Geldvermögen incl. Wertpapieren und Beteiligungen sowie Produktionsanlagen, Immobilien, Bauland. Zum Vergleich: Die Staatsverschuldung beträgt laut Spiegel zwar über zwei Billionen Euro, aber dem steht ein deutlich höheres Nettovermögen der Deutschen gegenüber. Außerdem wächst dieses Nettovermögen rund 60-mal schneller als die Verschuldung des Staates.

DIW: Vermögen in Deutschland, durchschnittlich 83.000 Euro für jeden …

Zu  anderen Zahlen kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).  Die Forscher des Instituts beziehen sich auf andere Datengrundlagen. Die Ergebnisse solcher Schätzungen des Vermögens können stark voneinander abweichen, zum Beispiel wegen fehlender Angaben von Milliardären.

In einer Meldung vom 26.02.2014 vom DIW heißt es: 2012 verfügten die Bürger ab 17 Jahren insgesamt über ein Bruttovermögen (ohne Fahrzeuge und Hausrat) im Wert von 7,4 Billionen Euro. Dem standen Schulden in Höhe von 1,1 Billionen Euro gegenüber. Das ist ein Gesamtwert von insgesamt rund 6,3 Billionen Euro Nettovermögen.
Im Durchschnitt verfügt damit jeder Erwachsene in Deutschland über 83.000 Euro.

Höchst ungleich verteilt

Allerdings ist der Besitz im Land nach wie vor höchst ungleich verteilt: Während diejenigen, die zum reichsten Prozent der Bevölkerung zählen, ein persönliches Vermögen im Wert von mindestens 800.000 Euro besitzen, verfügt gut ein Fünftel aller Erwachsenen über gar kein Vermögen. Bei rund sieben Prozent der Erwachsenen sind die Schulden sogar größer als der Besitz. In keinem anderen Land der Eurozone liegt das Maß für Ungleichheit, der sogenannte Gini-Koeffizient, höher als in Deutschland.

Immobilienbesitz macht den größten Teil des Vermögens aus

Den größten Teil des Vermögens macht mit 5,1 Billionen Euro der Grund- und Immobilienbesitz aus. Rund 40 Prozent der Erwachsenen bewohnen eine eigene Immobilie, ihr Vermögensanteil ist im Durchschnitt 141.000 Euro wert. Etwa zehn Prozent der Bürger besitzen andere Arten von Immobilien wie vermietete Wohnungen, Grundstücke oder Ferienwohnungen.

Rund 47 Prozent der Erwachsenen besitzen Geldvermögen, im Durchschnitt waren es 29.000 Euro. Etwa 51 Prozent verfügen über Vermögen in Form von privaten Versicherungen oder Bausparverträgen, der Durchschnittswert lag bei 18.000 Euro.


Quellen: www.diw.de, spiegel.de

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