Immobilien günstiger: Niedrigere Finanzierungskosten kompensieren steigende Kaufpreise

Im ersten Halbjahr 2013 haben sich die tatsächlichen Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Häuser in den größten Metropolregionen Deutschlands im Vergleich zum Vorjahr teilweise stark verteuert. Allein in Frankfurt am Main gaben die Wohnungspreise leicht um 0,81% nach. Dies geht aus dem Dr. Klein-Trendindikator Immobilienpreise DTI für das erste Halbjahr 2013 hervor.

Auf dem Hausmarkt verzeichnet Dresden mit 8,56% den stärksten Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt die Preissteigerung in der sächsischen Landeshauptstadt über der des Münchner (+7,59%) und Düsseldorfer Hausmarktes (+6,42%). In Hamburg und Berlin nehmen die tatsächlichen Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 6,33% beziehungsweise 5,65% zu.

„Die Preisentwicklung auf dem deutschen Wohnungsmarkt führt ganz klar München an, wo sich Eigentumswohnungen innerhalb eines Jahres um 13,75% verteuert haben“, berichtet Stephan Gawarecki (Dr. Klein).

„Mit 13,22% und 10,01% haben die Wohnungspreise auch in Dresden und Dortmund unerwartet stark zugelegt – jedoch von einem geringeren Ausgangsniveau aus.“ Es folgen Berlin und Düsseldorf mit Preiszuwächsen von 9,98% beziehungsweise 8,99%.

Sinkende Finanzierungskosten überkompensieren steigende Kaufpreise

Eine Sonderauswertung von EUROPACE, dem Marktplatz für Immobilienfinanzierungen, Bausparen und Ratenkredite, zeigt, dass die tatsächlichen Kaufpreise für Wohnimmobilien deutschlandweit zwischen Januar 2009 und August 2013 im Schnitt um 16,5% angestiegen sind.

Im gleichen Zeitraum ist die Standardrate für ein Darlehen von 150.000 Euro mit zehnjähriger Sollzinsbindung, einem Beleihungsauslauf von 80% und zweiprozentiger Tilgung um 29,4% zurückgegangen. „Im Vergleich zu den angezogenen Kaufpreisen für Wohneigentum sind die Finanzierungskosten überproportional gesunken“, stellt Hans Peter Trampe (Vorstand Dr. Klein) fest.

„Obwohl die Baufinanzierungszinsen seit Mai 2013 um etwa 0,5% gestiegen sind, ist das Zinsniveau im historischen Vergleich immer noch niedrig. Die gesunkenen Finanzierungskosten haben somit eine größere Hebelwirkung als die Kaufpreissteigerungen.“ Experten empfehlen Erwerbern lange Zinsbindungen von mehr als zehn Jahren sowie Tilgungsraten von mindestens 2%. So kann das attraktive Zinsniveau bei einer schnellen Entschuldung lange festgeschrieben werden.

Auch die Wohnungswirtschaft schlägt diesen Weg ein. „Hoch im Kurs stehen bei Wohnungsunternehmen Finanzierungskombinationen, die Zinsänderungsrisiken ausschalten und so das attraktive Zinsniveau langfristig sichern. Dazu zählen Kombinationen mit Bauspardarlehen“, berichtet Trampe.