02:01:39 Challenge in Berlin – Melat Kejeta bei einem ungewöhnlichen Rekordversuch

"Goldelse"

Melat Kejeta, schnellste deutsche Läuferin beim Berlin-Marathon 2019, jagt den Marathon Weltrekord von Eliud Kipchoge! “Wie kann das sein?”, werden sich die Leser und Leserinnen jetzt vermutlich fragen? Melat Kejeta ist schnell, sehr schnell sogar. Das hat sie erneut vor Kurzem beim “Frankfurt Half Marathon Invitational” eindrucksvoll bewiesen. Aber Eliud Kipchoge hält schließlich den Weltrekord der Herren: Im September 2018 gewann er den Berlin-Marathon und stellte mit seiner Siegerzeit von 2:01:39 h den aktuellen Weltrekord auf. 

#20139: Zwei Staffeln “gegen” die Weltrekordzeit von Eliud Kipchoge

Wie sollte das also gehen? Melat Kejetas Sponsor, Lars Bergmann, Vorstand der IMMOVATION AG, traut der deutschen Top-Athletin jederzeit eine sportliche Überraschungsleistung zu: „Große Herausforderungen spornen Melat zu Höchstleistungen an. Gegen die Weltrekordzeit von Kipchoge anzutreten ist zwar sehr optimistisch aber auf jeden Fall einen Versuch wert“. Doch eins nach dem anderen: Auch in Berlin war in diesem Jahr natürlich (fast) alles anders! Das letzte September-Wochenende stand zwar wie immer im Zeichen der Läufer und Läuferinnen. Aber einen Marathon in gewohnter Manier gab es diesmal nicht. Stattdessen gab es 2020 einen ganz ausgefallenen “Weltrekordversuch”. 

Die Regeln waren ungewöhnlich, aber spannend: Zwei Staffeln mit Top-Läuferinnen und Läufern aus Deutschland traten an, um “auszutesten”, welche Strecke sie in der Weltrekordzeit von Eliud Kipchoge absolvieren können. Das heißt, anders als sonst, war nicht die Strecke vorgegeben und die Zeit wurde gemessen. Sondern die Zeit war vorgegeben (2:01:39 h, der Weltrekord von Eliud Kipchoge) und die gelaufene Strecke wurde gemessen. Dabei lief jeder Athlet der Staffeln zwei Runden um die Siegessäule (die berühmte Goldelse) und übergab dann an den nächsten Starter. Das Rennen lief so lang bis die Weltrekordzeit von Eliud Kipchoge erreicht war, dann war Schluss. 105-mal musste die Siegessäule (jeweils ca. 400 Meter) umrundet werden, damit der Rekord geknackt war. 

#20139: Challenge – rbb-Fernsehen übertrug live

Bei den Herren hatten sich für diese außergewöhnliche Challenge Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg), Richard Ringer (LC Rehlingen), Johannes Motschmann (SCC Events Pro-Team) und Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) zusammen getan. Bei den Damen waren es Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin), Anja Scherl (Amberg), Christina Gerdes (SCC Berlin) und Melat Kejeta (Laufteam Kassel). Aufgrund der aktuellen Situation konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer die 02:01:39 Challenge nur auf dem Bildschirm verfolgen. Sie wurde am Sonntag, den 27. September von 9.00 Uhr bis 11.30 Uhr live im rbb-Fernsehen übertragen.

Männer knacken den Rekord, Frauen fehlen ca. 5 Kilometer

Nach 105 Runden war das Männer-Team am Sonntag im Ziel noch bevor die Weltrekord-Zeit “abgelaufen” war. “Es wäre eine große Überraschung gewesen, wenn sie nicht unter der Zeit von Eliud Kipchoge geblieben wären.” kommentierte Jörg Wenig auf www.leichtathletik.de. Das Frauen-Team konnte das Kipchoge-Tempo jedoch nicht erreichen. Melat Kejeta, Anja Scherl, Christina Gerdes und Deborah Schöneborn legten innerhalb von 2:01:39 Stunden genau 36,58 Kilometer zurück. „Ich spreche da mal für uns alle, es hat viel Spaß bereitet, bei so einem innovativen Event zu laufen, gerade in diesen Zeiten, in denen es kaum Startmöglichkeiten gibt“, sagte Philipp Pflieger nach der #20139 Challenge.

Melat Kejetas Sponsor Lars Bergmann war beeindruckt von der Energie, mit der sich das Frauen-Team der Herausforderung gestellt hat, den Weltrekordhalter anzugreifen: “Auch wenn das Frauen-Team ihr Ziel nicht ganz erreicht hat, war dieser Lauf eine gute Gelegenheit, sich trotz Corona-Einschränkungen wieder in einem Wettstreit zu messen. Das ist gerade jetzt, wo nur wenige Veranstaltungen stattfinden können besonders wichtig, um die Motivation aufzufrischen und für kommende Marathons fit zu bleiben.”

Teilnahme kostete nur Schweiß und Muskelkraft

Aber nicht nur Topläufer waren am Start: Jeder Interessierte konnte (mithilfe einer eigens entwickelten App) weltweit an dieser Veranstaltung teilnehmen – ganz gleich, ob in Laufschuhen, Inlineskates, per Handbike oder Rollstuhl. “Die Teilnahme kostet Sie nur Schweiß und Muskelkraft. Die #20139 Challenge App bietet die nötige Unterstützung. Ab Mitte September wird die kostenlose App für iOS- und Android-Geräte zum Download zur Verfügung stehen”, hieß es auf der Homepage des Berlin-Marathon.


Bildquellen:

  • “Goldelse”: ©Image licensed by Ingram Image/adpic