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empirica-Blasenindex 2018q4: Niedrigzinsen pushen Preise auch außerhalb der Schwarmstädte

Immobilienblase

empirica-Blasenindex 2018q4: Droht dem deutschen Wohnungsmarkt eine Preisblase? Das Institut empirica veröffentlicht in jedem Quartal einen Immobilienblasenindex.

Eine allgemein anerkannte Definition für eine Preisblase gibt es nicht. Nicht jeder Preisanstieg birgt die Gefahr einer Blase, erläutert das unabhängige Forschungs- und Beratungsinstitut empirica. Das Institut nimmt vier ausgewählte zusammenhängende Kriterien in Augenschein.

Nach Ansicht der Experten steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Immobilien-Blase, wenn …

  • die Kaufpreise schneller als die Mieten steigen,
  • die Kaufpreise schneller als die Einkommen steigen,
  • in spekulativer Erwartung immer mehr Wohnungen gebaut werden,
  • immer mehr Kredite aufgenommen werden

Daraus ergeben sich die diversen Teilindizes des empirica-Blasenindex. Von einer Erhöhung der Blasengefahr geht das Institut aus, wenn die Vergleichswerte aus dem Jahr 2004 bzw. die empirica-Neubauprognose signifikant überschritten werden. „Das Jahr 2004 steht für eine „Normalphase“, in der niemand eine Preisblase vermutet hat und der Markt eher leicht unterbewertet war“.

Gesamtindex 2018q4 steigt um 2 Punkte

Die beiden Teilindizes “Vervielfältiger” und “Preis-Einkommen” steigen bundesweit weiter an. Der “Gefahrenzuwachs” wird jedoch dadurch gebremst, dass die Indizes “Neubau” und “Verschuldung” niedrig bleiben.

Der Gesamtindex (+2 Pkte) steigt in Schrumpfungsregionen (+2 Pkte) diesmal gleich stark wie in Wachstumsregionen (+2 Pkte). Die Gründe dafür sind jedoch verschieden: In Wachstumsregionen liegt dies vor allem am Teilindex “Vervielfältiger”, das heißt: die Mieten steigen dort jetzt langsamer. In Schrumpfungsregionen dagegen am “Preis-Einkommen”, das heißt: die Preise steigen dort jetzt schneller.

Das bedeutet, dass die bundesweite Blasengefahr vermehrt auch von außerhalb der Wachstumsregionen befördert wird, denn auch in diesen Regionen werden die Nachfrage und somit auch die Kaufpreise durch die andauernden Niedrigzinsen “gepusht”.

Preisanstieg durch Baukindergeld kompensiert

Wenn in wachstumsschwachen Regionen vermehrt die Preise steigen, mindert das die bisherigen Anreize (niedrige Wohnkosten) dort zu bleiben. Das Institut empirica geht jedoch davon aus, dass “der Preisanstieg jedoch gerade in den Schrumpfungs- und Stagnationsregionen und zumindest für Selbstnutzer durch das Baukindergeld” vorerst kompensiert wird.


Der empirica Immobilienblasenindex erscheint in jedem Quartal und wird regelmäßig im News-Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht.

Quelle: Empirica Institut



Bildquellen:

  • Immobilienblase: © fotomek / Fotolia.com