Immobilienklima 06/2016: “Immobilienkonjunktur mit Top-Wert”

Deutsche Hypo

Am 23. Juni entscheiden die Briten über ihre Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Das Ergebnis ist offen und die damit verbundenen Unsicherheiten werfen laut Andreas Pohl “ihre Schatten voraus”, so dass im aktuellen Deutsche Hypo-Index das Immobilienklima und fast alle anderen Werte – wenn zum Teil auch nur leicht – nachgeben.

Doch das ist natürlich nicht der einzige Aspekt, der die aktuellen Werte beeinflusst: “Auch auf den Kapitalmärkten deutet sich verstärkt Unsicherheit an: Die Rendite von sicheren Wertpapieren wie Bundesanleihen fällt stetig aufgrund der steigenden Nachfrage.” Wie auch immer die Briten abstimmen, die Welt wird  nach Ansicht von Andreas Pohl dadurch nicht von heute auf morgen ihren Lauf ändern: Sollte es jedoch soweit kommen, werden vermutlich ausländische Investoren ihre Investitionen in UK erst einmal zurückstellen. Dann könnte Deutschland “als der stabilste Immobilienmarkt Europas” davon sogar profitieren.

Ein  funktionierender Immobilienmark braucht Kontinuität, Unsicherheit ist Gift meint Pohl: “Deswegen ist es für die gesamte Immobilienwirtschaft – auch in Deutschland – positiv, dass das Referendum nächste Woche erfolgt. Diese Entscheidungsgrundlage – wie auch immer sie sein mag – sollte das spürbare Zögern der Investoren weichen lassen.”

Grafik: Immobilienklima Indexwert bis Juni 2016

Immobilienklima mit leichter Sommerflaute

Der Juni bringt keinen neuen Schwung in die Entwicklung des Immobilienklimas. Es sinkt im Vergleich zum Vormonat leicht um 1,2 Prozent auf aktuell 137,9 Zählerpunkte, bleibt damit aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die 102. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index zeigt, dass die Experten der deutschen Immobilienwirtschaft die aktuelle Lage weiterhin als stabil einschätzen. Der leichte Rückgang resultiert hauptsächlich aus der Abnahme des Ertragsklimas um 2,4 Prozent auf aktuell 130,2 Zählerpunkte. Das Investmentklima bleibt mit einem marginalen Minus von 0,1 Prozent auf 145,7 Zählerpunkte weitestgehend stabil.

Büro und Logistik im Aufwind

Nachdem im Mai noch alle Segmente Zuwächse verzeichnen konnten, punkten im Juni nur noch Büro und Logistik. Mit einem Plus von 1,4 Prozent erreicht das Logistikklima in der aktuellen Umfrage 145,3 Zählerpunkte und damit den zweitbesten Wert im laufenden Jahr. Auch das Bürosegment erreicht mit einem Anstieg von 1,2 Prozent gute 137,7 Zählerpunkte, bleibt aber dennoch hinter dem Hotelklima im Ranking der Segmente auf Platz vier. Wurden beim Hotelklima im Vormonat noch die höchsten Zuwächse registriert, so zeigt es im Juni mit einem Minus von 4,5 Prozent die stärksten Verluste und positioniert sich bei 139,5 Zählerpunkten. Ebenfalls vergleichsweise hohe Verluste sind beim Handelklima zu erkennen. Mit einem Rückgang von 3,8 Prozent erreicht es nur noch 120,1 Zählerpunkte. Das Wohnklima bleibt trotz leichter Negativentwicklung mit 161,5 Zählerpunkten (-2,7 %) nach wie vor stärkstes Segment.

Immobilienkonjunktur mit Top-Wert

Die Immobilienkonjunktur erreicht mit aktuell 275,8 Zählerpunkten auch in diesem Monat wieder einen Top-Wert und steigt wie bereits im Vormonat sogar um 0,1 Prozent marginal an. Vor dem Hintergrund, dass die immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin als optimal zu bezeichnen sind, wird für die Immobilienkonjunktur auch in nächster Zeit ein vergleichsweise hohes Niveau erwartet. 


“Weiche” und “harte” Komponenten:

Die gefühlte Stimmung und ökonomische Kennzahlen

Die weit angelegte Befragung der Akteure auf dem Immobilien-Markt soll dabei das aktuelle Stimmungsbild der deutschen Immobilienwirtschaft ermitteln. Der Index setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Zum einen wird die “gefühlte Stimmung” der Branche – das Immobilienklima – erfragt. Zum anderen sollen makroökonomische Kennzahlen aus harten, statistischen Kenngrößen die konjunkturelle Lage des Immobilienmarkts widerspiegeln.


Der „Immobilienkonjunktur-Index“ wird monatlich ermittelt und regelmäßig im News-Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht. Quelle und Bildquelle: Deutsche Hypo



Bildquellen:

  • Grafik: Immobilienklima Indexwert bis Juni 2016: © bulwiengesa, Deutsche Hypo
  • Beitragsbild Deutsche Hypo: © Deutsche Hypo (Pressebilder)