“Kurioses aus Geld und Wirtschaft” – Teil 7

Kurioses aus Geld und Wirtschaft

Teil 7 unserer Serie „Kurioses aus Geld und Wirtschaft“ informiert Sie über unheilvolle Wolkenkratzer und außergewöhnliche Gerichtsfälle.


Wolkenkratzer als böses Wirtschaftsomen?

Es existieren in der Geschichte zahlreiche Beispiele dafür, dass nach der Errichtung eines sehr hohen Gebäudes den Bauenden, seien es Zivilisationen oder Unternehmen, ein Desaster droht.

In der Bibel steht geschrieben…

…du sollst keine zu hohen Häuser bauen– oder so ähnlich?! Jedenfalls ist der Turmbau zu Babel das erste Beispiel für die negativen Auswirkungen des Hochhausbaus. Eroberer Nimrod errichtete um ca. 2800 vor Christus einen Turm, der „bis in den Himmel reichen und ihn in den Geschichtsbüchern verewigen sollte“. Gott strafte die Erbauer u.a. prompt mit der Zerstörung des Turmes (Buch Genesis).

Je höher die Gebäude, desto tiefer die Krise

In New York wurden kurz vor der Finanzkrise im Jahr 1907 zwei Großprojekte begonnen: das Singer Building, mit 187 Metern kurzzeitig das damals höchste Gebäude der Welt, und der kurz darauf errichtete Metropolitan Life Insurance Company Tower (213 Meter).

Auch in Malaysia warfen große Gebäude ihre sprichwörtlichen Schatten voraus: In Kuala Lumpur errichtete man 1996 die Petronas Towers (452 Meter) – und kurz danach erwischte die asiatischen Tigerstaaten eine schwere Finanzkrise.

Hochhaus kommt vor dem Fall…

Die Beispiele untermauern die Theorie des Ökonomen Andrew Lawrence. Dieser stellte 1999 seinen „Skyscraper-Index Faulty Towers Property Report“ vor. Seiner Meinung nach würden „Rekord-Wolkenkratzer“ häufig am Scheitelpunkt eines Konjunkturzyklus errichtet und seien deshalb ein Vorzeichen des wirtschaftlichen Niedergangs. Dann doch lieber Bungalows, oder?

Quelle: Die Immobilie, eigene Recherche, Wikipedia


Wenn Katzen und Raucher vor Gericht kommen…

Raubüberfall, Körperverletzung… solche Tatbestände kommen in Deutschland mit Fug und Recht vor Gericht. Doch was ist beispielsweise mit einer „Jungfrau Maria im Flur“? Die FAZ veröffentlichte kürzlich kuriose Verhandlungsfälle:

Protest des Protestanten

Ein Mieter forderte vor Gericht eine Mietminderung, weil er sich an einer Marienstatue störte, die im Hausflur ihren Platz hatte. Das Amtsgericht Münster wies die Klage mit der Begründung ab, dass „Jesus auch nach evangelischem Glauben durch Maria geboren wurde“.

Tierische Beklagte…

Hausarrest bekommen nur Menschenkinder, wenn sie in den Augen ihrer Eltern etwas angestellt haben, oder? Papperlapapp. Das Oberste Landesgericht in München verdonnerte eine Katze zu Ausgehverbot. Die Besitzer einer Wohnanlage waren vor Gericht gezogen, um den Auslauf für Haustiere auf ihrem Gelände zu verbieten. Das Gericht gab ihnen recht und sah „die Gefahr einer Verschmutzung der Anlage“ durchaus im Bereich des Möglichen.

Rauchen gefährdet die Gesundheit – und die gute Nachbarschaft

Eine Zigarette auf dem Balkon seiner Mietwohnung rauchen – das darf ein Mieter zukünftig nicht mehr. Das Amtsgericht Frankfurt a.M. gab der Klage eines Nachbarn statt, dessen Schlafzimmer direkt über dem Balkon des Beklagten liegt. „Der Qualm beeinträchtige seinen Schlaf“, so die Aussage des Klägers.

Und wo wir gerade bei unangenehmen Gerüchen sind… eine Vermieterin verklagte ihren 83-Jährigen Mieter, weil sie „die von ihm verursachten Gerüche nicht mehr ertragen konnte“, beispielsweise verursacht durch das Verwenden von „Pferdesalbe“. Das Bonner Amtsgericht gab der Klage statt – und der Rentner musste nach stolzen 54 Jahren aus seiner Wohnung ausziehen.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Wirtschaft, eigene Recherche


Bildquellen:

  • Kurioses aus Geld und Wirtschaft: ©Aaron Amat Stock.adobe.com