Bargeld abschaffen? – Neue Artikel, die Sie kennen sollten

Bargeld

Bereits im Jahr 2015 wurde die Diskussion über die Abschaffung von Bargeld in den Medien immer lauter. Nun diskutiert Deutschland über eine mögliche Bargeldbegrenzung zur Bekämpfung von Terrorismus. Wir haben für Sie recherchiert und interessante Artikel gefunden, deren Grundaussagen wir Ihnen hier gerne vorstellen möchten.

Möchte man sich zum Frühstück ein paar Brötchen kaufen, geht man schnell zum Bäcker, zückt ein paar Euros aus seinem Geldbeutel und nimmt die frischen Semmeln mit. Die Lieblingszeitschrift bezahlt man am Kiosk ganz bequem mit dem restlichen Kleingeld vom Großeinkauf. Könnten Sie sich vorstellen, dass solche Käufe zukünftig nicht mehr möglich sind Zumindest nicht mit Ihrem wohlvertrauten Bargeld.

Nur Bares ist Wahres?

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger äußerte in einem Artikel im Spiegel 2015, dass man ohne Münzen und Geldscheine kriminelle Strukturen wie Drogenhandel und Schwarzarbeit eher verhindert könnte. Um dies zu schaffen, ist nun die Einführung einer möglichen Bargeldobergrenze im Gespräch. In Berlin würde damit gerechnet, dass Finanzminister Schäuble und sein französischer Kollege Michel Sapin „in Paris eine Erklärung verabschieden werden, in der Obergrenzen für Barzahlungen gefordert werden“. Sollte sich keine EU-weite Regelung finden, plant die Bundesregierung eine nationale Bargeldobergrenze von 5000 Euro.

Wozu die Obergrenze?

Eine Sprecherin des Finanzministeriums sagte: „Es geht überhaupt nicht um die Abschaffung von Bargeld. Es handelt sich um eine europäische Debatte, wie man Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung effektiver bekämpfen kann.“Auch Peter Sands, ehemaliger Chef der britischen Großbank Standard Chartered, unterstützt diese Vorschläge. Vor allem befürwortet er die Abschaffung großer Geldscheine, was seiner Meinung nach „aber weltweit geschehen“ müsse. In Frankreich gelten seit September 2015 stärkere Vorschriften was die Transaktionshöhen anbelangt. So dürfen beispielsweise die Bargeld-Transaktionen zwischen Privatleuten und Unternehmen bzw. Handwerkern 1000 Euro nicht überschreiten.

Kontrolle der Bürger?

Dass die Einführung von Bargeldobergrenzen tatsächlich die Kriminalität um Drogenhandel und Terrorismus eindämmen kann, bezweifeln jedoch einige. Bayerns Finanzminister Markus Söder äußert sich skeptisch: „Alles, was man damit erreicht, wäre eine Bevormundung des Bürgers.“ Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hält eine Bargeldobergrenze sogar für verfassungswidrig. Obendrein sehe auch er keine eindeutigen Beweise dafür, dass diese Maßnahmen tatsächlich „zum Schutze des Gemeinwohls geeignet und erforderlich seien“.

Das sagt die Bevölkerung

In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bankenverbandes sprachen sich sechs von zehn Deutschen gegen eine Obergrenze für Bargeldzahlungen aus. 58 % der Befragten fänden die Beschränkung „nicht so gut“ oder „schlecht“. 37 % sind dem Vorschlag gegenüber aufgeschlossen. Die Frage nach der völligen Abschaffung von Bargeld wurde eindeutig beantwortet: 91 % der Umfrageteilnehmer sind dagegen. Diese Aussage unterstützt auch das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Barzahlungen vor allem in Deutschland nach wie vor beliebt

Die Deutsche Bundesbank hat in einer Studie anhand von Zahlungstagebüchern von mehr als 18.500 Verbrauchern festgestellt, dass in Frankreich, Australien, Deutschland, den Niederlanden, Kanada, den Vereinigten Staaten und Österreich immer noch oft mit Bargeld gezahlt wird. Außer in den Vereinigten Staaten liegt der Bargeldanteil bei über 50 %. In Deutschland zahlen die Menschen verhältnismäßig häufiger mit Bargeld als in den anderen Ländern. 

Detailliertere Schilderungen und weitere Experten-Meinungen zum Thema „Bargeldabschaffung“ lesen Sie auf folgenden Seiten:
www.spiegel.de / www.faz.net / www.heise.de / www.theeuropean.de / www.bankenverband.de / www.bundesbank.de


Bildquellen:

  • Bargeld: Image licensed by Ingram Image/adpic