Von Schlüsseln & Schlössern – wie wir unsere Ersparnisse schützen

Tresor

Wir kennen Schlösser an Fahrrädern, Haustüren und sogar an Fenstern. Auch unser Geld bewahren wir häufig in abschließbaren Behältnissen auf. Wir schützen damit also unser Hab und Gut. Hier finden Sie eine sehr kurze Geschichte von Schlüsseln & Schlössern. 

Louis XVI war einst König von Frankreich. In der Regel beschäftigen sich Könige mit Regierungsaufgaben, Landesrepräsentation und sonstigen königlichen Belangen. Aber Louis XVI hatte neben seinem Hauptberuf noch eine andere Leidenschaft: jede freie Minute, in der er nicht in seiner Regierungspflicht eingespannt war, verbrachte er damit, in seiner kleinen Dachwerkstatt Schlösser zu bauen. Er hegte eine besondere Leidenschaft für diese Art der Diebstahlsicherung.

Das Schlüsselloch – wichtig und tückisch zugleich

Ob nun vor mehreren Tausend Jahren in Mesopotamien, als die ersten Fallriegelschlösser aufkamen, die den Riegel blockierten, indem ihre schweren Stifte in die Aussparung des Riegels fielen, oder im Mittelalter, als man sein Geld in Truhen mit immer ausgeklügelteren Schlossanfertigungen versteckte: seit jeher möchten Menschen ihr Geld so gut es geht schützen. Der Knackpunkt eines jeden Schlosses ist allerdings das Schlüsselloch.

Der Besitzer des Schlosses benötigt es, um an sein Geld zu kommen, der Dieb aber ebenfalls. Für beide ist es jeweils zugänglich. Auch wenn der Dieb keinen Schlüssel hat, kann er dennoch versuchen, mit Werkzeugen oder Waffengewalt die Herausforderung Schlüsselloch zu meistern.

Von Schlüsseln & Schlössern: Vom königlichen Hobby zum Beruf

Was für Louis XVI ein Hobby war, ist für manch andere ein Beruf. So auch für den Amerikaner Linus Yale senior. Der Universalerfinder hielt im 19. Jahrhundert mehrere Patente für Schlösser, Sägemühlen und Drehmaschinen. Sein Erbe, Sohn Linus Yale Junior, studierte lieber Malerei. Doch im Jahre 1850 trat er dennoch pflichtbewusst in die Fußstapfen seines Vaters und führte mit ihm den Familienbetrieb. Nach dem Tod des Seniors spezialisierte sich Yale Junior auf Schlösser, die auf keinen Fall durch fremde Hand aufzubrechen sein sollten.

Der Bodyguard des Schlüssellochs

Um den Dieben den Weg durchs Schlüsselloch zu erschweren, hatte Linus Yale die rettende Idee: er erfand das Kombinationsschloss für Banksafes. Das hinter dickem Stahl befindliche Schlüsselloch war somit nur noch durch die Eingabe einer Zahlenkombination erreichbar. Der Entwicklungsfortschritt auf diesem Gebiet beschert uns bis heute Tresore mit Zwischenwänden aus Beton, chemischen feuerfesten Zusätzen und eingelagerten Stahlkugeln, die sogar Schneidbrenner und Bohrer unschädlich machen.

Bei so viel Raffinesse bleibt den heutigen Dieben wohl nur noch die Möglichkeit, den Tresor komplett mitzunehmen – so wie ein Bankräuber in Idaho, der gleich einen kompletten Bankautomaten stehlen wollte. Ob er damit Erfolg hatte: Bank wirbt mit Bankräuber.

 


Bildquellen:

  • Tresor: Image licensed by Ingram Image/adpic