empirica-Blasenindex 2015q4: “Bundesweit keinerlei Blasengefahr”

Immobilienblase

Das Berliner Institut empirica veröffentlicht in regelmäßigen Abständen den sogenannten “Blasenindex”. Nach Ansicht des Instituts gilt für den Gesamtindex auch diesmal: “Bundesweit keinerlei Blasengefahr”.

Gesamt- und Einzelindices für Deutschland (2004Q1=0%)

Grafik: empirica-Blasenindex 4. Quartal 2015

Nach Angaben des Instituts misst der Gesamtindex die “Marktbreite der Blasengefahr”. Gegenüber dem Vorquartal steigt dieser Wert um 0,05 Punkte. Damit liegt er nach wie vor unter dem “gefahrlosen Referenzwert” von 2004. Die beiden Einzelindices “Preis-Einkommen” und “Vervielfältiger” steigen um vergleichbare Werte von 0,03 bzw. 0,05 Punkte. Sie liegen damit ebenfalls unter dem Referenzwert des Jahres 2004. Da der Index “Fertigstellungen“ erstmals die 2014er Neubauzahlen berücksichtigt, liegt seine Steigerungsrate wie empirica erläutert mit +0,11 über den anderen Werten. Nur der Einzelindex “Wohnungsbaukredite“ zeigt keine Veränderungen.

Blasengefahr in Wachstumsregionen erstmals knapp über “Normalwert”

Grafik: empirica-Blasenindex 4. Quartal 2015 - Abb. 2

In dem Bericht heißt es dazu: “Steigende Vervielfältiger und zunehmende Bautätigkeit hieven den Gesamtindex in Wachstumsregionen (delta Bevölkerung 2007-12>1%) erstmals über das blasenlose Referenzniveau (+0,06).”
Anders zeigt sich die Lage in Schrumpfungsregionen (delta Bevölkerung<- 1%) der Index ist dort mit +0,01 stabil. In Stagnationsregionen erhöhen vor allem hohe Neubauzahlen das Risiko – der Wert steigt um 0,09%.

empirica sieht wachsende Blasengefahr in Ballungszentren

Zwar liegt der Gesamtindex nach wie vor unter dem “gefahrlosen Referenzwert” von 2004, dennoch wachsen die Mieten und Kaufpreise in 189 von 402 Landkreisen / kreisfreien Städten nicht mehr im Gleichklang. Im Vorquartal lag der Wert noch bei 173, vor drei Jahren bei 102. Bisher kann jedoch nur in 9 Kreisen ein übermäßiges Neubauvolumen gemessen werden. Im vorhergehenden Quartal war es noch ein Kreis mehr – vor drei Jahren waren es 6 Kreise.

Grafik: empirica-Blasenindex 4. Quartal 2015 - Tabelle Städte

Die Blasengefahr steigt also nach Ansicht von empirica: Der empirica-Blasenindex indiziert für 110 von 402 Kreisen eine hohe Blasengefahr. (Im letzten Quartal wurden 83 Kreisen eine entsprechende Gefahr attestiert. Vor drei Jahren waren es 34 Kreise.) Allerdings sieht der Index für 203 Kreise auch keinerlei Blasengefahr, 89 entwickelten sich “normal“.

“Deutsche Spießer verhindern die Immobilienblase” (die Welt)

Die Welt schreibt: “In vielen deutschen Städten boomt der Immobilienmarkt, die Preise für Wohnungen und Häuser steigen unablässig, viele fürchten bereits eine Blase” und fragt, ob Deutschland ein ähnliches Szenario droht wie 2008 in den USA. Doch nach Ansicht des Autors gibt es “zumindest vorerst Entwarnung”. Wie kommt das? Der Grund ist, dass die Deutschen ihre eigenen vier Wände grundsolide finanzieren. Das folgt aus Zahlen die der Baugeldvermittler Dr. Klein & Co regelmäßig erhebt.
Die Welt resümiert: “Die niedrigen Zinsen verführen die Deutschen also keineswegs zu riskanteren Finanzierungen. Sie folgen also ihrem Ruf als konservative „spießige“ Verbraucher.”
Quelle: Deutsche Spießer verhindern die Immobilienblase (welt.de)


Der empirica Immobilienblasenindex erscheint in jedem Quartal und wird regelmäßig im News-Blog der IMMOVATION AG veröffentlicht.

Quelle: Empirica Institut



Bildquellen:

  • Grafik: empirica-Blasenindex 4. Quartal 2015: © empirica-Preisdatenbank
  • Grafik: empirica-Blasenindex 4. Quartal 2015 – Abb. 2: © empirica-Preisdatenbank
  • Grafik: empirica-Blasenindex 4. Quartal 2015 – Tabelle Städte: © empirica-Preisdatenbank
  • Immobilienblase: © fotomek / Fotolia.com