Bankkundenstudie 2015: 80% meiden renditestarke Finanzprodukte

Geldscheine

Wie sieht die Bilanz nach fünf Jahren Verbraucherschutzregeln aus? Informationsblätter und Beratungsprotokolle fallen bei vielen Kunden durch. 

Die aktuelle”Bankkundenstudie 2015″ der Unternehmensberatung Kampmann, Berg & Partner zeigt, dass 71% der deutschen Bankkunden sind skeptisch, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Informationsblätter und Beratungsprotokolle tatsächlich vor Fehlinvestitionen zu schützen.

Darüber hinaus sind 40% der Ansicht, dass viele Bankunterlagen alles in allem mehr zur Verwirrung beitragen als zur Aufklärung.

80% halten Informationsmaterial für sinnvoll

Trotz Skepsis hält ein Großteil der Befragten (80%) das zusätzliche Informationsmaterial vom Prinzip her für sinnvoll. 61% bestätigen, dass durch die stärkere Kontrolle ihr Vertrauen in die Kreditinstitute steigt.

Ziel der Gesetzgeber war, die Anleger vor falschen Anlageentscheidungen schützen. Aber die Maßnahmen laufen nach Ansicht der Studienerheber ins Leere:

Noch immer meiden mehr als vier von fünf Deutschen renditestarke Finanzprodukte. Viele Kunden werden gar nicht erst zu Anlegern, weil sie die Unterlagen abschrecken.

Entwicklungen verstärken Anlageskepsis

Hinzu kommt, dass viele Institute angesichts verschärfter Berichts- und Dokumentationspflichten ihre Beratung eingeschränkt haben: Insbesondere Kleinanleger werden regelmäßig nur standardisierte, renditeschwache Anlageformen wie Tagesgeld empfohlen.

“Neben vielen Kunden schrecken auch zahlreiche Banken vor dem bürokratischen Aufwand bei der Anlageberatung zurück”, heißt es in der Studie. Die aktuellen Entwicklungen verstärken die grundlegende Anlageskepsis deutscher Sparer.  Im aktuell niedrigen Zinsumfeld hat so ein Großteil der Verbraucher nach Inflation sogar spürbar Geld verloren.

Für die Studie wurden mehr als 1.000 Bundesbürger zwischen 18 und 69 Jahren wurden befragt.


Quelle: www.cash-online.de


Bildquellen:

  • Geldscheine: ©grafikplusfoto/stock.adobe.com