IW Köln: Wohnungsmarkt weiterhin gesund

In den letzten vier Quartalen sind sowohl die Preise als auch die Mieten in Deutschland gestiegen. Nun lässt diese Dynamik etwas nach. Von einer spekulativen Blase sind wir nach Ansicht des Instituts der deutschen Wirtschaft “weit entfernt”. Das geht aus dem Immobilien-Monitor hervor, der einmal pro Quartal erscheint.

Die Kaufpreise für gebrauchte Eigentumswohnungen sind in den zurückliegenden 12 Monaten im Schnitt um 4,9% gestiegen. Das ist zwar nach wie vor ein kräftiger Anstieg, aber im Vorjahreszeitraum lag der Wert noch bei 7,4% – die Dynamik lässt also etwas nach. Anders liegen die Dinge beim Anstieg der Wiedervertragsmieten: Im Schnitt lag er bei 3,2% seit dem ersten Quartal 2013 – im Vergleichszeitraum war der Anstieg mit 2,7% geringer.

Preise stiegen schneller als Mieten

Die Preise stiegen also schneller als Mieten – und diese Entwicklung setzt sich fort. Einige Marktakteure zeigten sich davon in der Vergangenheit beunruhigt, denn die Kaufpreise sollten durch die Mieten erklärbar sein, da ansonsten eine Überhitzung des Marktes möglich ist.  Nach Angaben des IW ist in den sieben größten deutschen Städten das Preis-Mietverhältnis seit dem 1. Quartal 2005 zwischen 8% und 31% gestiegen.
Ein internationaler Vergleich zeigt jedoch, dass dieser Anstieg sehr maßvoll ist: “Im Vorfeld der Finanzkrise stieg das Preis-Mietverhältnis in Spanien beispielsweise innerhalb von 5 Jahren um mehr als 80 Prozent an, und in vielen US-amerikanischen Metropolen gab es sogar Verdopplungen dieser Relation.” (IW)

Schneller steigende Preise sind aufgrund der Zinsentwicklung gerechtfertigt

Wichtig ist in Rechnung zu stellen, dass  wegen der Zinsentwicklung ein schnellerer Anstieg der Preise gegenüber den Mieten gut begründet ist:

“Schließlich muss der Immobilienpreis auf die diskontierten Mieterträge zurückführbar sein, und da der Kapitalmarktzins weiter sinkt, müssen die Preise entsprechend reagieren.”

Quelle: www.iwkoeln.de