Zuversichtsstudie: Krise, welche Krise?

Illustration: Münzen auf Geldschein

Studie: Deutsche sehen Zukunft positiver als vor einem Jahr

Welche Zeitung man liest, welche Internetseite man anklickt: Überall Krisenstimmung. Überall dunkle Wolken. Aber wie ist die gefühlte Temperatur wirklich? Sind die Aussichten wirklich so trüb? Die Ergebnisse einer monatlich durchgeführten repräsentativen Befragungen sehen anders aus! Dort heißt es:

“Wenn die Bundesbürger an Deutschlands Zukunft denken, sind sie derzeit zuversichtlicher als im vergangenen Sommer (plus sechs Prozentpunkte). Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) antwortete im zweiten Quartal 2012 auf die Frage, wie er die Gesamtsituation Deutschlands in den nächsten zwölf Monaten sieht, „mit Zuversicht“ oder „mit großer Zuversicht“.

Dieselbe positive Tendenz zeigt sich beim Blick in die persönliche Zukunft. Auch hier ist die Zuversicht gegenüber dem Vorjahreszeitraum um sechs Prozentpunkte gestiegen: Mehr als zwei Drittel der Deutschen (67 Prozent) zeigen sich optimistisch, wenn es um die künftige Entwicklung ihres eigenen Lebens geht. Doppelter Stimmungsaufschwung also – sowohl für das gesellschaftliche als auch das persönliche Leben. Die Krise herrscht anderswo.

Im Hinblick auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt ist die Stimmung zwar im Vergleich zum Vorjahr etwas eingetrübt. Aber die Einschätzung der Wirtschaftslage erreicht trotz des leichten Minus nach wie vor den höchsten Zuversichtswert für Deutschland! In der Untersuchung heißt es:

„Der Standort Deutschland hat im Verlauf der europäischen Schuldenkrise seine Stärke bewiesen“ „Das führt bei den Bundesbürgern zu einem gesunden Selbstvertrauen in die eigene Wirtschaft und spiegelt sich in den aktuellen Ergebnissen der Zuversichtsstudie wider.“

Blick auf die eigenen Finanzen beflügelt am Meisten

Der Blick auf die Wirtschaft ist das eine. Ein Blick in den eigenen Geldbeutel das andere. Wie schätzen die Deutschen ihre persönlichen Aussichten ein? Auch hier ist die Zuversicht gewachsen.  Im zweiten Quartal 2012 sehen über als zwei Drittel (67 %) ihre persönlichen Aussichten “alles in allem” positiv.

Zu einem Stimmungshoch führt der Blick ins eigene Portemonnaie. Hier gibt es einen echten Aufschwung, der Wert verzeichnet ein Plus von 6%! Etwas gestiegen ist auch die Zuversicht in Bezug auf die persönliche finanzielle Versorgung für Alter, Krankheit und Pflege. Hier gibt es ein Plus von 3%.  Stabil sind die Ergebnisse für das Zuhause, die Familie und die Sicherheit des Arbeitsplatzes. In der Befragung heißt es:

„Im Lebensalltag der Menschen ist die Euro-Krise nicht angekommen. Gefühlsmäßig scheinen Griechenland und Spanien für die meisten weit weg. Und die gigantischen Rettungssummen sind zu abstrakt, um als real wahrgenommen zu werden.“ „Ihren Arbeitsplatz empfinden die Menschen als sicher. Unternehmen, vorrangig im produzierenden Gewerbe, stellen sogar neue Mitarbeiter ein. Damit ist das finanzielle Fundament der meisten Bundesbürger stabil. Das fördert derzeit die Zuversicht für die kommenden Monate.“

Stimmung wird in Deutschland zunehmend einheitlicher

Fast überall in Deutschland schätzen die Menschen sowohl die Situation des Landes als auch ihre eigene Lage für die kommenden 12 Monaten positiver als vor einem Jahr. Im Osten der Republik sind die Werte zwar auch gestiegen. Aber die Einschätzungen erreichen hier nicht die Top-Werte von Baden-Württemberg und Norddeutschland, wo die Menschen am zuversichtlichsten sind.

Nichtsdestotrotz kann man von einer sehr positiven Gesamtstimmung sprechen: “Alles in allem fällt auf, dass sich die Regionen stimmungsmäßig näher kommen: Noch nie seit Beginn der Untersuchungen zur Allianz Zuversichtsstudie lagen die regionalen Ergebnisse für die Gesamtsituation in Deutschland so nah beieinander wie im Sommer 2012.”

Quelle: Das ist eine kurze Zusammenfassung der aktuellen Ergebnisse der vierteljährlich durchgeführten repräsentativen Befragungen zur Allianz Zuversichtsstudie, einem Gemeinschaftsprojekt der Allianz Deutschland AG und der Universität Hohenheim.


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