4. Immobiliendialog Region Stuttgart

Der Dialog und SIM standen in Vordergrund

Rund 430 Teilnehmer kamen zum inzwischen vierten Immobiliendialog Region Stuttgart am 5. Juli. Beherrschende Themen waren SIM, das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell, und Stuttgart 21. Mindestens ebenso wichtig war den Immobilienprofis der Dialog untereinander.

Das Interesse am Immobiliendialog war wieder riesig. Foto. Stuttgart

Das Staatstheater in der Türlenstraße nahe dem Gelände von Stuttgart 21 bot dieses Jahr den Rahmen für den größten deutschen Immobilienkongress. „Ausverkauft“ meldeten die beiden Veranstalter, die Wirtschaftsförderungen von Stuttgart und der Region. Teilweise mussten die Zuhörer stehen, teilweise war es im Theaterrund vergleichsweise leer, weil draußen die Sonne und anregende Gespräche lockten.

12. Eurohypo-Talk im Römerkastell

Gesehen hatten sich die meisten schon am Vorabend beim zwölften Eurohypo-Talk am Römerkastell. Mario Caroli (Ellwanger & Geiger), Christoph Ehrhardt (Ernst & Young) sowie Wolfgang Heckeler (Bietigheimer Wohnbau) diskutierten unter der Moderation von Politikredakteur Reiner Ruf (Stuttgarter Zeitung) über die Erwartungen der Branche an die neue Landesregierung. „Die Möglichkeiten einer Landesregierung sind sehr limitiert“, gab sich Caroli so wie die Runde insgesamt entspannt.

Ziel: mehr Kapital in die Region locken

Am Folgetag beim eigentlichen Immobiliendialog kritisierte Ehrhardt, dass es nicht gelinge, mehr Kapital in die Region zu locken, die doch so gut aufgestellt sei wie sonst kaum eine auf der Welt. „Die Immobilienbranche ist aufgefordert, zusammen mit der Politik Konzepte zu entwickeln“, meinte er.

Projektentwickler: SIM schreckt manche Investorengruppen ab

„An der einen oder anderen Stellschraube kann man sicher noch drehen“, meinte Stuttgarts Stadtplanungsleiter Detlef Kron. Das wird auch nötig sein, denn Michael Günther vom Fondshaus Hamburg machte klar, dass für sein Unternehmen Gewerbeobjekte mit Wohnungen nicht infrage kämen. „Es gibt Investoren bei denen fällt ein solches Objekt von vornherein durchs Raster“, bestätigt Steffen Jüstel von Hochtief Projektentwicklung. Frank Berlepp (LBBW Immobilien Development) hält die Umsetzung von SIM dann für schwierig, wenn auf dem Grundstück Wohnen und Gewerbe nicht sauber vertikal getrennt werden kann. „Büro muss Wohnen subventionieren“, zeigt er auf. Doch das sei bei den Stuttgarter Büromieten schwer.
„Wir haben gelernt, dass man solche komplizierten Projekte nur mit Einbindung und Akzeptanz der Bevölkerung realisieren kann“, sagte Klaus Gudzent von Aurelis und stellte vor, wie sein Unternehmen in Workshops die Bürger beim Areal am Vaihinger S-Bahnhof mit eingebunden hat.

Stuttgart will Datenbank für Interimsobjekte aufbauen

Ines Aufrecht, Wirtschaftsförderin der Stadt Stuttgart, sprach über interimsgenutzte Gebäude, zu denen auch der Veranstaltungsort gehört, und kündigte an, dass die Stadt dazu eine Objektdatenbank aufbauen würde.

Lars Bergmann, Vorstand der IMMOVATION AG

„Wir haben Lust auf mehr“, verkündete Lars Bergmann, dessen Immovation das Salamanderareal in Kornwestheim entwickelt. Das Objekt würden sie nicht wieder hergeben, die Marken Salamander und Lurchi wären unbezahlbar. Er bedankte sich etwas scherzhaft beim Publikum dafür, dass sein Kasseler Unternehmen das Fabrikareal kaufen durfte.

Quelle: www.immobilienverlag-stuttgart.de
 
 


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  • Lars Bergmann: © IMMOVATION AG