Das Salamander-Areal: Ein Industriedenkmal mit Geschichte

1885 gründete der Schuhmachermeister Jacob Sigle in der baden-württembergischen Stadt Kornwestheim eine Schuhwerkstatt, in der erstmals Schuhe auf industrielle Weise hergestellt wurden. Diese Innovation war die Grundlage für einen bahnbrechenden Erfolg: Den bezahlbaren Schuh für Jedermann!

Lurchi – wer kennt ihn nicht – Markenzeichen und Symbolfigur der Salamander AG, bereichert mit seinen Abenteuern seit 1937 die Phantasie vieler Kinder. Lurchi war jedoch nur eine von vielen innovativen Ideen auf dem Weg von einer Schuhwerkstatt zu einem weltweit agierenden Unternehmen.

J. Sigle und Cie

Mit 23 Jahren machte sich Jakob Sigle im Jahr 1885 als Schuhmacher in Kornwestheim selbstständig. Sechs Jahre später gewinnt er den Stuttgarter Handelsvertreter Max Levi als Partner für sein Unternehmen. In kurzer Zeit wächst die junge Firma mit dem Namen “J. Sigle und Cie” und beschäftigt 125 Mitarbeiter.

Wenig später nimmt das Unternehmen an einem Wettbewerb des Schuhhändlers Rudolf Moos aus Berlin teil und gewinnt. Es ging darum einen soliden, strapazierfähigen Stiefel zum Fixpreis von 12,50 Mark herzustellen. Überzeugt von seiner Idee meldete er 1904 den “Salamander” als Warenzeichen beim Patentamt Berlin an – die Geburtsstunde eines Markenartikels.

13,5 Millionen Paar Schuhe

Als Schlüssel für die weitere Erfolgsgeschichte erwies sich die Innovation, ein eigenes Filialnetz aufzubauen. Die  Entwicklung von Salamander erreichte 1967 ihren Höhepunkt. Das international agierende Unternehmen beschäftigte 17.800 Mitarbeiter und produzierte 13,5 Millionen Paar Schuhe.

In den folgenden Jahren kann das Wachstum jedoch nicht fortgesetzt werden und nach 2000 wechselt das Salamander-Areal mehrfach den Besitzer. Zum Jahreswechsel 2009/2010 erwirbt die IMMOVATION AG den historischen Gebäudekomplex. Mit der Revitalisierung des Salamander-Areals soll die Heimat von Lurchi wieder eine Zukunft erhalten und die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden.